Die Zeiten sind zweifelsohne «wild» und «zappelig», somit alles andere als stabil und vorhersehbar. Davon ist nicht nur die Wirtschaft betroffen, es gilt für alle anderen Lebensbereiche, die auf unsere Unternehmen einwirken gleichermassen. Dennoch, die Zukunft kommt und ist nicht aufzuhalten. Dementsprechend bleibt auch den Unternehmen keine Wahl, als sich darauf bestmöglich vorzubereiten und die Lösung nicht in einer simplen Fortschreibung der Vergangenheit zu suchen. Wem dies gelingt, wird gegenüber seinen Konkurrenten einen massgeblichen Wettbewerbsvorteil erringen.
Nur, wie bereite ich mich auf unsichere Zeiten vor? Bringen Sie sich und Ihrem Unternehmen das strategische Denken und Handeln bei! Schaffen Sie in Ihrem Unternehmen Raum, Gelegenheiten und eine Kultur, damit über die operative Hektik des Alltages hinaus nachgedacht und danach gehandelt werden kann. Verabschieden Sie sich vor allem von der Vorstellung, dass künftige Probleme und Herausforderungen gesetzesmässig mit den Erfolgsrezepten der Vergangenheit gelöst werden können. Dies funktioniert wenn überhaupt noch, dann nur noch bedingt.
Wie lernen wir strategisches Denken und Handeln?
Die wesentlichen Voraussetzungen, um im Laufe der Zeit zu einem intuitiven strategischen Denken zu finden sind:
- Vision und Ziele müssen für ALLE im Unternehmen (glas-)klar sein. Und sie sollten von allen mit dem Verstand und dem Herzen geteilt werden.
- Klarheit über die wesentlichen strategischen Eckpfeiler: Kernkompetenzen, Zielgruppen, Geschäftsfelder, zu lösende Kundenprobleme und unsere Problemlösungen dazu, Kundennutzen, Positionierung und Differenzierung zum Wettbewerb müssen seriös heraus gearbeitet und ALLEN im Unternehmen stufengerecht immer und immer wieder kommuniziert werden. Wer nicht weiss, was er warum für wen mit welchem Nutzen tut, kann es zwangsläufig nicht gut und richtig machen.
- Eintauchen in die Problemlandschaft der Kunden: Das Softwareunternehmen der Zukunft hat nur eine Aufgabe. Das Lösen von Kundenproblemen. Seien diese den Kunden nun bekannt oder (noch) nicht. In der Praxis gelingt dies nur dem Softwareanbieter, der sich intensiv mit seinen Kunden und dessen Kunden auseinander setzt. Dies getreu dem Motto «nichts macht erfolgreicher, als andere erfolgreich zu machen».
- Produktive Beschäftigung mit der Zukunft: Die Zukunft ist ungewiss, sie kann nicht vorhergesagt werden. Aber, man kann sich durchaus auf sie vorbereiten. Trend- und Zukunftsforschung helfen mit einfachen Tools die «Angst» vor der Ungewissheit in ein produktives Chancenmanagement zu drehen.
- Laufende Überprüfung der eigenen Strategie: Die Rahmenbedingungen ändern sich rasend schnell. Vieles davon hat Auswirkungen auf unsere Strategie. Diese muss daher laufend überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Mit «laufend» denke ich aber nicht an ein jährliches strategisches Pflichtmeeting, sondern an einen fest verankerten Strategiehandlungs- und Denkprozess, der von ALLEN im Unternehmen gelebt wird.
- Kenntnis strategischer Grundwerkzeuge: Entweder man arbeitet eng mit einem externen Spezialisten zusammen oder man kümmert sich selbst um das Know-how einiger wesentlicher Werkzeuge zur Strategie-Analyse und -Entwicklung. Stichworte sind Stärken- und Wettbewerbsanalyse, Portfolioanalyse, Positionierungsmethodik, Nutzen- und Mehrwertanalyse usw.
- Überwindung der Betriebsblindheit und des Wohlfühlfaktors: Dies funktioniert am besten durch die Zusammenarbeit mit kritischen Strategiespezialisten und/oder Verwaltungsräten. Eine Moderation mit profundem Fachwissen, Einfühlungsvermögen und einer gehörigen Portion an ehrlicher und wertschätzender «Frechheit» wirkt hier Wunder.
Denken alleine genügt natürlich nicht, es muss vor allem intuitiv danach gehandelt werden. Dazu will ich folgende Hinweise geben:
- Es braucht Gelassenheit, Sicherheit und das Vertrauen in den Erfolg. Mit steigendem Erfolg und zunehmenden Erfolgserlebnissen wird es natürlich immer einfacher. Zu Beginn ist es hart!
- Lernen Sie, Wichtiges von Dringendem klar zu unterscheiden. Nicht alles was dringend ist, ist auch wichtig. Aber alles, was mit Strategie und Positionierung zu tun hat, ist definitiv wichtig. Schaffen Sie sich gezielt Freiräume, wo Sie Wichtiges (aber nicht Dringliches) tun. Und das bringt mich zum nächsten Punkt…
- (Selbst-)Disziplin und Durchhaltewillen. Wie heisst es doch so schön: «Es gibt mehr Menschen die aufgeben als solche, die scheitern». Das gilt übrigens auch für Unternehmen. Die geben dann zwar nicht so rasch auf, dümpeln aber orientierungs- und visionslos vor sich hin und machen weder den Eigentümern, den Kunden noch den Mitarbeitern Spass. Sie bleiben vor allem – und das ist jammerschade – weit hinter ihren Möglichkeiten zurück.