«Di­rect Len­ding» oder «KMU-Crowdlending» eta­bliert sich zu­se­hends als al­ter­na­ti­ve Fi­nan­zie­rungs­quel­le, spe­zi­ell in der ICT Bran­che. Dies, weil vie­le ICT Un­ter­neh­men nicht über bank­fä­hi­ge Si­cher­hei­ten ver­fü­gen und die Bank­fi­nan­zie­rung so zu ei­ner schwie­ri­gen An­ge­le­gen­heit wird.

Bei ei­ner Crowdlending-Finanzierung brin­gen ei­ni­ge Dut­zend In­ves­to­ren – meist Pri­vat­an­le­ger oder in­ves­tie­ren­de Un­ter­neh­mer – den vom Un­ter­neh­men ge­wünsch­ten Kre­dit­be­trag ge­mein­sam auf. Die Ko­or­di­na­ti­on er­folgt über ei­ne In­ter­net­platt­form, wel­che nach ei­ner Bo­ni­täts­prü­fung die Kre­dit­ge­su­che der Un­ter­neh­men pu­bli­ziert und die Geld­an­ge­bo­te der An­le­ger ent­ge­gen­nimmt.

Das Vo­lu­men der über sol­che Vermittlungs-Plattformen ver­ge­be­nen Fi­nan­zie­run­gen wächst ra­pi­de. Im lau­fen­den Jahr dürf­ten ins­ge­samt rund 500 Mil­lio­nen Fran­ken er­reicht wer­den, schätz­te die Hoch­schu­le Lu­zern in ih­rem Crowdfunding-Monitor 2017. Ver­gli­chen zu den 190 Mio. des Vor­jah­res ent­spricht das ei­nem Wachs­tum mit Fak­tor 2.5! Die Pro­gno­se um­fasst ne­ben dem Crowd­len­ding auch an­de­re Fi­nan­zie­rungs­for­men, stärks­ter Wachs­tums­trei­ber sind je­doch KMU-Kredite.

Doch wes­halb die­ses star­ke Wachs­tum? Fol­gen­de fünf Vor­tei­le des pro­fes­sio­nel­len Crowd­len­ding für KMU (Di­rect Len­ding) be­schleu­ni­gen die­se Ent­wick­lung:

Vor­teil 1: Schwei­zer KMU sen­ken Ab­hän­gig­keit von do­mi­nan­ten Kre­dit­ge­bern

Ge­mäss ei­ner SECO Stu­die ver­fügt rund ein Vier­tel der Schwei­zer KMU heu­te über mehr als ei­ne Kre­dit­quel­le; über drei Vier­tel der KMU ha­ben je­doch nur ei­ne ein­zi­ge Kre­dit­be­zie­hung – meist die zur Haus­bank. Je stär­ker ein Un­ter­neh­men auf ein­zel­ne Fi­nan­zie­rungs­ge­ber an­ge­wie­sen ist, des­to grös­ser ist die Ab­hän­gig­keit von de­ren Be­find­lich­keit. Ein kredit-suchendes KMU soll­te gut ab­wä­gen, wel­chen Wert die ei­ge­ne Un­ab­hän­gig­keit in die­sem Kon­text hat. Als Al­ter­na­ti­ve er­mög­lich Crowd­len­ding den KMU ei­ne Kre­dit­auf­nah­me di­rekt von Ka­pi­tal­an­le­gern – oh­ne Fi­nanz­in­ter­me­diä­re. KMU kön­nen ih­re Kre­dit­quel­len so di­ver­si­fi­zie­ren und re­du­zie­ren die Ab­hän­gig­keit von ein­zel­nen Geld­ge­bern.

Vor­teil 2: Ef­fi­zi­en­ter Zu­gang zu klei­ne­ren KMU-Krediten

Schwei­zer KMU fra­gen häu­fig ver­gleichs­wei­se ge­rin­ge Kre­dit­be­trä­ge nach. So sind 33 Pro­zent der KMU-Finanzierungen Kre­di­te un­ter 100‘000 Fran­ken und wei­te­re 41 Pro­zent der KMU su­chen zwi­schen 100‘000 und ei­ner Mil­li­on Fran­ken (SECO 2017). Vor al­lem bei ge­rin­ge­ren Kre­dit­be­trä­gen oh­ne die Stel­lung bank­üb­li­cher Si­cher­hei­ten sind Crowdlending-Plattformen im Vor­teil. Sie sind auf tie­fe Pro­zess­kos­ten op­ti­miert und kön­nen die­se KMU-Finanzierung rasch und ef­fi­zi­ent be­reit­stel­len. So kön­nen KMU auch klei­ne­re In­ves­ti­ti­ons­pro­jek­te ef­fi­zi­ent fi­nan­zie­ren und ab­wi­ckeln.
Ein Drit­tel der Schwei­zer KMU sucht Kre­di­te un­ter 100‘000 Fran­ken, nur ein Vier­tel will mehr als ei­ne Mil­li­on.

Vor­teil 3: KMU-Wachstumsfinanzierungen sind mit Ri­si­ko ver­bun­den

Ban­ken schöp­fen ihr Ri­si­ko­po­ten­zi­al über Fris­ten­trans­for­ma­ti­on und Eigenkapital-Leverage aus und ver­zich­ten des­halb auf Kre­dit­ver­ga­ben mit er­höh­ten Aus­fall­ri­si­ken. KMU er­hal­ten aus die­sem Grund nur schwer ei­ne Fi­nan­zie­rung über Ban­ken. Weil das Aus­fall­ri­si­ko bei Crowd-Finanzierungen auf Dut­zen­de Kre­dit­ge­ber ver­teilt wird, hat Crowd­len­ding das Po­ten­zi­al, die­se Lü­cke in der KMU-Finanzierung der Schweiz zu ver­klei­nern.

Vor­teil 4: Schwei­zer KMU feh­len oft fi­nanz­star­ke Fa­mi­ly & Fri­ends

Für vie­le Un­ter­neh­mer sind Fa­mi­lie und Freun­de die ers­ten Geld­ge­ber. Doch nicht je­der kann auf sie zu­rück­grei­fen. Wenn ein 35-jähriger An­ge­stell­ter ei­ner Me­tall­bau­fir­ma mit fünf Mit­ar­bei­ten­den den Be­trieb für 200‘000 Fran­ken kau­fen könn­te, hat er oh­ne star­ke Ei­gen­ka­pi­tal­ba­sis kei­ne Chan­ce. Den üb­li­chen Ri­si­ko­ka­pi­tal­ge­bern ist der Be­trieb eher zu klein und die Bran­che nicht se­xy ge­nug. Di­rect Len­ding kann Fremd­ka­pi­tal be­reit­stel­len, um sol­che Be­triebs­über­nah­men zu fi­nan­zie­ren. Ganz oh­ne Ei­gen­ka­pi­tal geht es aber auch da­bei nicht.

Vor­teil 5: Crowd­len­ding kann dis­kret oder mit PR-Effekt ge­sche­hen

Crowd­len­ding eig­net sich ne­ben Wachs­tums­fi­nan­zie­run­gen auch für Nach­fol­ge­lö­sun­gen. Hier ist oft ent­schei­dend, dass der bis­he­ri­ge Ei­gen­tü­mer den/dem über­nah­me­wil­li­gen Mit­ar­bei­ten­den die Mög­lich­kei­ten für ei­ne Fi­nan­zie­rung des Vor­ha­bens auf­zeigt. Je bes­ser er sei­nen Nach­fol­gern ex­ter­ne Fi­nan­zie­rungs­quel­len er­schliesst, des­to ge­rin­ger wird die Not­wen­dig­keit für Ver­käu­fer­dar­le­hen. Der mit ei­ner Crowdlending-Kampagne in der Re­gel er­ziel­ba­re star­ke PR-Effekt ist hier un­er­wünscht – des­halb kann ei­ne sol­che Trans­ak­ti­on oh­ne wei­te­re Pu­bli­zi­tät dis­kret er­fol­gen.

Aus un­se­rer um­fang­rei­chen Er­fah­rung mit dem Di­rect Len­ding für KMU wis­sen wir, dass sich vie­le Be­trie­be ge­gen aus­sen ger­ne als sehr trans­pa­rent dar­stel­len. Die über­lie­fer­te Ver­schlos­sen­heit bei Fi­nanz­an­ge­le­gen­hei­ten ist nicht nö­tig. Im Aus­tausch für Trans­pa­renz er­hält ein KMU Ver­trau­en – ei­ne star­ke Wäh­rung! Ge­ra­de bei der Fi­nan­zie­rung von Wachs­tums­pro­jek­ten ist die­ses Ver­trau­en ein Ele­ment für PR und Kun­den­bin­dung. Crowd­len­ding er­schliesst den KMU bis­her un­ge­kann­te Mög­lich­kei­ten – Kre­dit­ge­ber wer­den zu Fans des Un­ter­neh­mens.

Neu­gie­rig? Crowd­len­ding mit SWISSPEERS.CH

Beitrag teilen: